Inflation und Immobilien
Von einer Inflation wird gesprochen, wenn die Menge des Geldes schneller wächst als die Summe aller Dienstleistungen und produzierten Waren. Dadurch verliert das Geld an Wert, während sich Produkte und Dienstleistungen verteuern.
Bisher galten Immobilien allgemein als sichere Anlage. Doch bei einer Inflation steigen auch die Kosten für die Immobilie. Bei selbst bewohnten Immobilien lässt sich die Preissteigerung durch Einnahmen kaum kompensieren, höchstens durch eine Wertsteigerung der Immobilie. Wie bei anderen Produkten steigen bei einer Inflation in der Regel auch die Immobilienpreise, während das Geld an Wert verliert, wodurch es zu einem Ausgleich der Geldentwertung durch die im Preis steigenden Immobilien kommt.
Wird eine Immobilie finanziert, gilt das besonders. Da der Nennwert der Schulden bestehen bleibt und gleichzeitig der tatsächliche Wert der Schulden durch die Geldentwertung sinkt, steigt der Wert der Immobilie. Das klingt erstmal so, als seien Immobilien eine inflationssichere Anlage. Aber es sollte besser noch genauer hingesehen werden.
Inflationssicherheit von Immobilien
Wie inflationssicher eine Immobilie ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Wird die Immobilie vom Eigentümer selbst genutzt, kann von einem relativ sicheren Inflationsschutz ausgegangen werden. Zwar steigen auf der einen Seite die Neben- und Betriebskosten, auf der anderen Seite aber auch der Wert der Immobilie, was sich ausgleicht. Als Mieter muss hingegen davon ausgegangen werden, dass aufgrund der Inflation neben den Neben- und Betriebskosten auch die Mieten steigen werden, wodurch das Wohnen insgesamt teurer wird. Ist die Immobilie im Rentenalter abbezahlt, kann die sonst anfallende Miete für andere Annehmlichkeiten verwendet werden, worin ebenfalls ein gewisser Inflationsschutz zu sehen ist.
- Wird eine Immobilien nicht selbst genutzt, sondern vermietet, ist der Inflationsschutz nicht so hoch. Zwar steigt der Immobilienwert, aber auch die zu tragenden Kosten schnellen in die Höhe, die bei einer vermieteten Immobilie meistens höher liegen als bei einer selbst genutzten Immobilie. Gleichzeitig sinkt der Wert des Geldes, das als Gewinn aus der Vermietung erzielt wird. Je nach Objekt können die Mieten nicht immer weiter angehoben werden.
- Auch der Zustand der Immobilie hat einen Einfluss auf den Inflationsschutz. Neue Immobilien bieten einen besseren Schutz vor Inflation als renovierungsbedürftige Gebäude. Denn durch die steigenden Kosten für Dienstleistungen und Produkte wird auch die Renovierung eine älteren Immobilie immer teurer. Schließlich werden Materialen und Dienstleister dafür benötigt.
- Zu guter Letzt spielt auch der Standort der Immobilie eine Rolle bei der Bewertung des Inflationsschutzes. In nachgefragten Wachstumsregionen wie Berlin-Brandenburg, wo ein weiterer Anstieg von Miet- und Kaufpreisen sehr wahrscheinlich ist, wird sich eine Investition langfristig eher lohnen als in einer Abwanderungsregion.
Immobilienkauf wegen Inflation – ja oder nein?
Allgemein kann gesagt werden, dass eine Immobilie in gutem Zustand, die in einer beliebten Wachstumsregion wie Berlin-Brandenburg steht und selbst genutzt wird, einen gewissen Inflationsschutz bieten kann.
Vermietete oder renovierungsbedürftigen Immobilien haben hingegen keine so hohe Inflationssicherheit. Allerdings gilt, dass eine zur Vermietung erworbene, kreditfinanzierte Immobilie indirekt durch die Mieten finanziert werden. Liegt die Immobilie in einer gefragten Region wie Berlin-Brandenburg, kann die Miete gegebenenfalls bis zu gewissen Grenzen erhöht werden, um die gestiegenen Kosten für den Kredit zu kompensieren.
Ob sich ein Immobilienkauf für Sie letztendlich als Schutz vor der Inflation lohnt, ist vom Einzelfall abhängig. Rosa Immobilien berät Sie gern.
