Die Nebenkostenabrechnung ist eine jährliche Aufstellung der Betriebskosten, die ein Vermieter gegenüber seinen Mietern abrechnet. Sie umfasst alle umlagefähigen Nebenkosten, die während des Abrechnungszeitraums angefallen sind, und dient dazu, die tatsächlichen Kosten mit den bereits geleisteten Vorauszahlungen des Mieters zu verrechnen. Eine korrekte und transparente Abrechnung ist essenziell, um Streitigkeiten zu vermeiden und das Mietverhältnis rechtssicher zu gestalten.
Inhalte einer Nebenkostenabrechnung
Zu den umlagefähigen Nebenkosten gehören gemäß der Betriebskostenverordnung (BetrKV):
- Grundsteuer: Die vom Eigentümer zu zahlende Steuer auf das Grundstück.
- Wasserkosten: Verbrauchskosten für Frischwasser sowie Abwassergebühren.
- Heizkosten: Kosten für Heizung und Warmwasser gemäß der Heizkostenverordnung.
- Müllabfuhr: Entsorgungskosten für Hausmüll und Sperrmüll.
- Straßenreinigung und Winterdienst: Reinigung von Gehwegen, Straßen und Schneeräumung.
- Hausmeisterdienste: Kosten für den Hausmeister, sofern er nicht Reparaturen ausführt.
- Versicherungen: Gebäudeversicherung, Haftpflichtversicherung für das Haus und ggf. Glasversicherung.
- Allgemeinstrom: Stromkosten für Treppenhaus, Außenbeleuchtung und andere gemeinschaftlich genutzte Bereiche.
- Aufzugskosten: Betrieb und Wartung eines vorhandenen Personenaufzugs.
- Gartenpflege: Kosten für Pflege von Grünflächen, Gehölzen und gemeinschaftlichen Außenanlagen.
- Schornsteinfeger: Reinigung und Überprüfung der Heizung.
- Sonstige Kosten: Weitere umlagefähige Kosten gemäß Mietvertrag, wie z. B. TV-Kabelgebühren oder Dachrinnenreinigung.
Nicht umlagefähige Kosten in der Nebenkostenabrechnung
- Verwaltungskosten des Vermieters.
- Rücklagen für Instandhaltung und Modernisierung.
- Reparaturen und Sanierungskosten.
- Bankgebühren oder Kontoführungsgebühren.
- Kosten für Mietausfälle.
Vorteile der Nebenkostenabrechnung
- Transparenz für Mieter und Vermieter: Eine detaillierte Abrechnung zeigt, wie sich die Nebenkosten zusammensetzen.
- Kostendeckung für den Vermieter: Umlagefähige Betriebskosten können rechtssicher auf die Mieter umgelegt werden.
- Planungssicherheit für Mieter: Mieter erhalten eine klare Übersicht über ihre jährlichen Nebenkosten und können Nachzahlungen besser einplanen.
Nachteile der Nebenkostenabrechnung
- Hoher Verwaltungsaufwand: Die Abrechnung erfordert eine genaue Dokumentation und kann fehleranfällig sein.
- Rechtliche Streitigkeiten: Fehlerhafte Abrechnungen können zu Widersprüchen oder sogar gerichtlichen Auseinandersetzungen führen.
- Steigende Nebenkosten: Energie- und Betriebskosten können von Jahr zu Jahr steigen, was für Mieter eine finanzielle Belastung darstellt.