Eine Reservierungsvereinbarung ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen einem Immobilienverkäufer und einem potenziellen Käufer. Sie dazu dient, eine Immobilie für einen bestimmten Zeitraum für den Interessenten zu reservieren. Diese Vereinbarung gibt dem Käufer die Sicherheit, dass das Objekt in dieser Zeit nicht an einen anderen Interessenten verkauft wird, während er beispielsweise die Finanzierung klärt. Gleichzeitig erhält der Verkäufer eine verbindliche Absichtserklärung des Käufers.
Rechtliche Bedeutung und Bestandteile
Eine Reservierungsvereinbarung enthält in der Regel folgende Punkte:
- genaue Bezeichnung der Immobilie
- Reservierungsdauer, meistens zwischen zwei und vier Wochen
- Ggfs. Reservierungsgebühr, die als Sicherheitsleistung dient
- Bedingungen für eine Rückerstattung oder Verrechnung der Gebühr
- Vereinbarungen zur Kaufpreisverhandlung
- Regelungen für den Fall, dass der Kauf nicht zustande kommt
Wichtig zu wissen ist, dass eine Reservierungsvereinbarung nicht mit einem rechtsverbindlichen Kaufvertrag gleichzusetzen ist. Ohne notarielle Beurkundung ist sie in vielen Fällen rechtlich nicht durchsetzbar.
Vorteile einer Reservierungsvereinbarung
- Bedenkzeit: Käufer erhält die Möglichkeit, ohne unmittelbaren Verkaufsdruck eine endgültige Entscheidung zu treffen.
- Absicherung für Verkäufer: Verkäufer hat eine gewisse Sicherheit, dass der Interessent ernsthafte Kaufabsichten verfolgt.
- Transparenz: Klarheit für beide Parteien hinsichtlich der nächsten Schritte im Kaufprozess.
Nachteile einer Reservierungsvereinbarung
- Rechtliche Unsicherheit: Ist die Vereinbarung nicht notariell beglaubigt, kann sie möglicherweise nicht durchgesetzt werden.
- Verlust der Reservierungsgebühr: Die Gebühr kann verloren gehen, wenn der Käufer doch nicht kauft.
- Verpasste Verkaufschancen: Der Verkäufer könnte während der Reservierungszeit andere potenzielle Käufer verlieren.